Warum ich das Laufen liebe

Seit einigen Jahren widmen ich, mehr oder weniger erfolgreich, einen Teil meiner Freizeit dem Laufen. Eigentlich ist dieses Hobby eher aus einer Not heraus geboren, während des Studiums fehlten schlichtweg die finanziellen Mittel um in einem Fitnessstudio zu sporteln und die Uni Sportkurse haben mich nicht so wirklich angemacht. So kam in irgendwann der Tag an dem ich mir Sportschuhe unter die Füße und schnallte und meine ersten, kleinen Runden drehte. Seit diesen Tagen gab es immer wieder Laufpausen, auch durchaus über Monate hinweg aber immer wieder kam der Moment an dem ich mir die Schuhe anzog und einfach losgelaufen bin.

Das ist wahrscheinlich ein Hauptpunkt, der den Charme des Laufens ausmacht, man kann jederzeit und überall einfach loslaufen, Schuhe an und los. Ob man in der Stadt, auf dem Land, im Urlaub oder auf einem Business Trip ist, einfach Schuhe an und los. Man ist unabhängig von Kurszeiten und benötigt kein weiteres Equipment um seinen Sport ausüben zu können. Man ist völlig frei und benötigt eigentlich nur seinen funktionstüchtigen Körper. Ein weiterer faszinierender Punkt des Laufens ist die Ursprünglichkeit des Sports, jeder (gesunde) Mensch kann gehen und damit auch joggen. Nicht alle Menschen können es gleich gut und manche sind langsamer oder schneller als andere aber wirklich jeder kann einen Fuß vor den anderen setzen. Mir gefällt gut, dass es nur das ist. Es hat fast etwas hypnotisches, einfach ein Fuß vor den anderen, immer wieder, im wahrsten Sinne so weit einen die Füße tragen.

Mir gefällt, dass man die Intensität des Laufes selber bestimmen kann. Ich kann mich auf langsame aber dafür ausgedehnte Runden begeben oder lege ein Intervalltraining mit Sprints ein, die mir fast die Lunge platzen lassen.

Aber das was ich wirklich liebe am Laufen ist die Einsamkeit des Läufers. Ich liebe es allein unterwegs zu sein, alles was man hört ist der eigene rhythmische Schritt und die eigene Atmung. Ganz besonders wenn man auf einer Strecke auch völlig allein unterwegs ist, hat das einen ganz besonderen Reiz, nicht umsonst laufe ich gerne auf einem Friedhof. Man hört und spürt den eigenen Herzschlag und ist völlig synchron mit diesem Rhythmus.

Ich bekomme auf meinen Läufen den Kopf völlig frei und denke einfach gar nichts. Oder ich kann mich einem Gedanken völlig hingeben und ihn mir von vorne bis hinten durch den Kopf wirbeln lassen.

Aktuell höre ich gerne den „Fest und Flauschig“ Podcast auf Spotify während meiner Läufe. Es ist auch was tolles wenn man unterwegs einfach mal was zu lachen hat oder eben im Kopf mit philosophieren kann.

Früher war das zwischen dem Laufen und mir wohl eher ein Hassliebe, irgendwie nicht richtig geil aber doch sinnvoll. Mittlerweile kann man durchaus sagen, dass wir gute Freunde geworden sind und das Laufen auch zukünftig ein Teil meines Lebens bleiben wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.