Menschen um mich herum, die mich gut kennen, sogar nur einigermaßen gut kennen, wissen, Urlaub ist mein Ding. Urlaub kann ich richtig gut. Sollte ich mich irgendwann mal selbständig machen werde ich professioneller Urlauber (offensichtlich ist dieses Konzept noch nicht richtig durchdacht, daher bin ich noch immer Arbeitnehmer). Dazu muss ich sagen, dass Urlaub für mich auch immer mit Wegfahren verbunden ist. Das Sachen packen, in den Flieger steigen, ankommen und die ersten Schritte auf noch unbekannten Terrain gehen, ist immer wieder aufs neue bezaubernd. Man erschließt sich so langsam seine Umgebung, findet Lieblingsplätze, entwickelt kleine kurzweilige Rituale. Bei meiner besseren Hälfte und mir ist es z.B. so, dass wann immer wie in einer größeren Stadt unterwegs sind, es eine Straße oder einen Platz gibt auf den wir einfach immer wieder stoßen. Egal wo wir uns innerhalb der Stadt rumtreiben, was unser Ausgangspunkt ist oder wo wir hinwollen, früher oder später stehen wir wieder auf jener bestimmten Straße oder eben Platz. Ich muss dazu sagen, dass wir auf Städtereisen generell zu Fuß unterwegs, unsere Regel besagt ist ein Ziel innerhalb von einer Stunde Fußweg zu erreichen, wird gelaufen. Bisher haben wir uns tatsächlich in wenigen Städten auf den öffentlichen Nahverkehr verlassen müssen, eigentlich fällt mir da nur Peking ein und da habe ich auch wirklich am Arsch der Welt weit draußen gelebt. Ich schätze mal, dass das ganze daher auch eher etwas mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit zu tun hat als mit einem charmanten Zufallsprinzip aber nichtsdestotrotz macht es mittlerweile schon Spaß in den ersten Stunden zu raten welche Straße das wohl sein mag.
Sardinien ist insofern ein Sonderfall als das es so gut wie keine größeren Städte gibt, sondern die gesamte Insel fast ausschließlich aus Natur und Buchten besteht. Selbst die zweitgrößte Stadt Sassari (mit knapp 130.000 Einwohner)besteht quasi nur aus zwei Hauptstraßen. Umso schöner präsentiert sich dafür die Landschaft und eben die Buchten auf Sardinien. Zu empfehlen ist eine Fahrt entlang der Küstenstraßen auf Sardinien. Nach jeder Kurve wird man von einem weiteren fantastischen Blick auf eine türkisfarbene Bucht begrüßt.
Man sollte meinen, dass man sich nach gut drei Wochen satt gesehen hat. Nein, dieser Fall ist bei mir nicht eingetreten, jede Bucht hat mich aufs neue verzaubert.
Besonders verliebt haben wir uns in eine kleine Bucht im Norden Sardiniens – Cala di Trana in der Nähe von Palau. Die Bucht liegt relativ versteckt nordöstlich von Palau, von dem kleinen Ferienort Costa Serena geht es noch knapp 2 km zu Fuß durch hügeliges Gelände in Richtung Küste. Belohnt wird man mit einem traumhaften Blick
und dem wunderbarsten Badevergnügen
Zu empfehlen ist Sardinien vor allem für Reisefreunde die Ruhe suchen. Hier sei noch einmal kurz erwähnt, dass wir bevorzugt in kleinen B&B’s unterkommen und dort die Ruhe und den Charme der kleinen abgelegnen Unterkünfte genießen. Wir sind auf dem ehem. Bauernhof La Messende untergekommen. Ein kleines, einfaches B&B das vor allem durch den Charme und die Gastfreundschaft der Besitze Mario & Judith besticht. Aber auch Touristen, die das 5-Sterne Deluxe Hotel suchen kommen auf Sardinien auf ihre kosten. Wunderbar auf Sardinien ist, dass diese beiden, doch recht verschiedenen Welten sehr friedlich nebeneinander existieren und Sardinien wirklich fast jedem Reisenden gerecht wird.
Werden wir wiederkommen? Ja, mit Sicherheit waren wir nicht das letzte Mal auf Sardinien. Der nächste Trip wird sicherlich kürzer, noch einmal drei Wochen gibt Sardinien, was die Sehenswürdigkeiten angeht einfach nicht her. Aber noch einmal eine Woche La Mesenda mit täglichen Trips zum Cala die Trana sind definitiv schon eingeplant.